Sicherungsringe nach DIN 471 und DIN 472 – Axiale Sicherung mit System
Sicherungsringe zählen zu den am häufigsten eingesetzten Sicherungselementen im Maschinen- und Anlagenbau. Sie dienen der axialen Fixierung von Bauteilen auf Wellen oder in Bohrungen und verhindern ein ungewolltes Verschieben unter Betriebslast.
Die Normen DIN 471 (für Wellen) und DIN 472 (für Bohrungen) definieren die geometrischen Abmessungen, Toleranzen und Werkstoffanforderungen dieser Ringe und gewährleisten so eine austauschbare, standardisierte Verwendung.
Funktionsprinzip
Sicherungsringe sind elastische, ringförmige Federstahl- oder Edelstahlteile, die in einer Nut montiert werden.
Nach der Montage liegt der Ring mit definiertem Anpressdruck in der Nut und wirkt als formschlüssige Axialsicherung gegen Bewegungen in eine Richtung.
Die offene Form des Rings ermöglicht eine elastische Dehnung (DIN 471) oder Stauchung (DIN 472) während der Montage, wodurch eine schnelle und wiederholbare Handhabung möglich ist.
Unterschied zwischen DIN 471 und DIN 472
| Merkmal | DIN 471 – Sicherungsring für Wellen | DIN 472 – Sicherungsring für Bohrungen |
|---|---|---|
| Montageort | Außen auf der Welle | Innen in der Bohrung |
| Funktion | Axiale Sicherung nach außen | Axiale Sicherung nach innen |
| Montagewerkzeug | Spreizzange (Sicherungsringzange außen) | Einpresszange (Sicherungsringzange innen) |
| Nutlage | Außen-Nut gemäß DIN 471-Tabelle | Innen-Nut gemäß DIN 472-Tabelle |
| Anwendung | Sicherung von Lagern, Zahnrädern | Sicherung von Lagern, Dichtungen, Hülsen |
Werkstoffe und Ausführungen
Sicherungsringe sind in verschiedenen Werkstoffvarianten erhältlich:
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Federstahl (C75S / 1.1248): hohe Festigkeit, Standardausführung für allgemeine Anwendungen
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Edelstahl (1.4310): korrosionsbeständig, geeignet für feuchte oder chemisch belastete Umgebungen
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Oberflächenbehandlungen: geölt, phosphatiert oder verzinkt zur Reduzierung von Reibung und Korrosion
Montage und Demontage
Die Montage erfolgt mit einer passenden Sicherungsringzange über die beiden Montageösen.
Bei DIN 471-Ringen wird der Ring elastisch gespreizt, bei DIN 472-Ringen zusammengedrückt.
Für eine sichere Passung ist die Nut nach den in der Norm angegebenen Nutdurchmessern und Toleranzen herzustellen.
Eine falsche Nutgeometrie kann die axiale Haltekraft deutlich reduzieren oder zu vorzeitigem Versagen führen.
Anwendungsbereiche
Sicherungsringe nach DIN 471 und DIN 472 werden in nahezu allen Bereichen des Maschinen-, Fahrzeug- und Gerätebaus eingesetzt, beispielsweise:
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Lagerbefestigungen in Elektromotoren und Getrieben
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Axiale Sicherung von Zahnrädern, Rollen oder Buchsen
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Fixierung von Dichtungen und Wellendichtringen
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Hydraulik- und Pneumatikkomponenten
Die standardisierte Bauform ermöglicht eine wirtschaftliche Lagerhaltung und schnelle Ersatzteilverfügbarkeit.
Technische Vorteile
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Axiale Sicherung ohne zusätzliche Bauteile
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Hohe Betriebssicherheit bei geringem Bauraum
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Wiederverwendbarkeit bei unbeschädigter Montage
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Serienmäßig in Normabmessungen erhältlich
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